
Ernährungstrends 2025 in der Fitnessszene – was wirkt wirklich?
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Einleitung
Ernährung ist neben Training, Regeneration und mentaler Stärke eine der tragenden Säulen für nachhaltigen Erfolg im Sport und im Alltag. Gerade im Jahr 2025 erleben wir eine Fülle neuer Ernährungstrends: pflanzenbasierte Kost, Intervallfasten, Paleo, Carnivore oder Rohkost – jeder dieser Ansätze verspricht den entscheidenden Vorteil. Viele Menschen suchen nach dem einen „Geheimtipp“, der schneller zum Ziel führt: Fettabbau, Muskelaufbau oder ein besseres Körpergefühl.
Doch aus meiner Erfahrung als Coach gilt: Den einen, universellen Weg gibt es nicht. Trends sind häufig verlockend, aber selten langfristig tragfähig.
Beobachtungen aus der Praxis – das volle Glas
Sehr häufig werde ich von neuen Kunden nach Ernährungstipps gefragt. Die Fragen sind präzise, haben jedoch eines gemeinsam: den Wunsch nach einer geheimen Zutat, einem Supplement oder einer Methode, die alles verändert. Ob es eine App zur Kalorienberechnung ist, ein spezielles Zeitfenster zum Essen oder ein neues „Superfood“ – die Hoffnung auf die Abkürzung ist groß.
Wenn das Glas – sinnbildlich für Wissen – bereits voll ist, möchten viele nur bestätigt bekommen, was sie schon glauben zu wissen. Doch wenn dieses Wissen ausreichen würde, wären die Ziele längst erreicht. Der erste Schritt besteht daher darin, die eigene Ausgangslage ehrlich zu analysieren: Lebensstil, Gewohnheiten, gesundheitliche Situation und Prioritäten.
Optimierung statt Perfektion
Kalorien zählen kann nützlich sein, doch es steht in der Hierarchie der Ernährungsfaktoren weit unten. Entscheidend sind aus meiner Erfahrung drei Prinzipien:
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Optimierung statt Perfektion – Kleine, realistische Anpassungen wirken langfristig stärker als radikale Komplettumstellungen. Mehr Eiweiß zu essen oder eine Mahlzeit bewusst zu gestalten bringt mehr, als alles sofort umzustellen.
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Verträglichkeit und Wohlbefinden – Wichtig ist nicht nur, was auf dem Papier gesund aussieht, sondern wie der Körper reagiert. Eine Liste individuell gut verträglicher Lebensmittel ist wertvoller als komplizierte Kalorienpläne.
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Frequenz vor Ausnahmen – Entscheidend ist die Regelmäßigkeit. Ein stabiler Rhythmus ohne ständiges „Bereuen“ einzelner Mahlzeiten bringt nachhaltigen Fortschritt.
Ernährungstrends 2025 – warum ich kein Fan bin
Ich bin kein Fan von Trends – weder im Training noch in der Ernährung. Alles, was als „perfekte Lösung“ verkauft wird, hält selten lange stand.
Pflanzliche Ernährung (Plant-Based / Veganismus)
Veganismus kann gesundheitlich wertvoll sein, wenn er durchdacht umgesetzt wird. Doch allein „vegan“ zu sein, bedeutet nicht automatisch, sich gesund zu ernähren. Viele unterschätzen fehlende Aminosäuren oder Mikronährstoffe.
Intervallfasten
Fastenprotokolle wie 16:8 oder 5:2 können nützlich sein, um Essensmuster zu strukturieren. Doch der Effekt liegt meist in der Reduktion der Essensfenster – nicht im „magischen“ Fasten an sich.
Rohkost, Paleo oder Carnivore
Extreme Ernährungsformen erleben meist einen rasanten Aufstieg – und oft ebenso einen schnellen Niedergang. Kurzfristig wirken sie, weil jede Umstellung Dopamin ausschüttet und Hoffnung weckt. Doch langfristig führen strenge Verbote oder einseitige Ernährung fast immer zu Defiziten und scheitern an der Alltagstauglichkeit.
Mythen und Fehlannahmen
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„Vegan = automatisch gesund“ – nur, wenn fundiertes Wissen vorhanden ist.
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„Low Carb funktioniert für alle“ – nicht für Kraftsportler mit hohem Glykogenbedarf.
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„Supplements ersetzen die Ernährung“ – sie sind Ergänzungen, keine Basis.
Praxisnähe statt Dogma
Alle Ernährungsumstellungen zeigen in den ersten Wochen fast immer positive Effekte. Der Grund liegt nicht in der Ernährungsweise selbst, sondern im Menschen: Neues motiviert, setzt Dopamin frei und reduziert Stressgefühle. Doch dieser Effekt verfliegt. Entscheidend ist daher nicht die Trenddiät, sondern die Frage: Wie lässt sich Ernährung so optimieren, dass sie dauerhaft in den Alltag passt?
Unser Ansatz der individualisierten Ernährungsoptimierung
Unser Ansatz baut auf drei Grundprinzipien auf:
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Unterschiedliche Ziele – Ein CEO kann es sich nicht leisten, durch ein grobes Kaloriendefizit kognitive Einbußen zu erleiden. Eine Vollzeit-Hausfrau und Mutter hingegen hat durch Alltagsstress andere Prioritäten – hier stehen Wellness und Energie im Vordergrund, während Veränderungen der Körperzusammensetzung sekundär sein können.
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Unterschiedliche Ausgangslagen – Jeder Mensch bringt individuelle Erfahrungen, Essgewohnheiten und gesundheitliche Voraussetzungen mit. Ein „One-size-fits-all“-Ansatz, wie er oft bei Trends propagiert wird, greift daher zu kurz.
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Unterschiedliche Anforderungen im Alltag – Ernährung muss in das Berufs- und Familienleben passen. Ein „If it fits your macros“-Ansatz mag teilweise korrekt sein, doch entscheidend ist, dass Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden im Alltag gewährleistet bleiben.
Der wichtigste Punkt ist jedoch: Bei fast allen Menschen steht Ernährung im Alltag nicht an oberster Stelle. Ja, sie ist wichtig – doch in der Realität hat eine ausgewogene Ernährung selten Priorität. Genau deshalb greifen viele zu schnellen Lösungen und vermeintlichen Wundermitteln. Eine gute Ernährungsberatung muss dieses Spannungsfeld berücksichtigen.
Fazit – Individualität statt Trendjagd
Die perfekte Ernährung gibt es nicht. Es gibt nur die, die zu deinem Leben, deinen Zielen und deinem Alltag passt. Ernährungstrends können inspirieren, aber sie sind niemals die alleinige Lösung.
In der Squat School Basel verfolgen wir keinen dogmatischen Ansatz, sondern eine praxisnahe, evidenzbasierte Ernährungsberatung. Ziel ist es, Ernährung und Training so zu verbinden, dass Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden langfristig gesichert sind.
👉 Wenn du eine individuelle Ernährungsberatung wünschst, kannst du direkt über unsere Homepage einen Termin vereinbaren.